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Cordelia Giller, Grünring 8, 9524 Zuzwil, 079 430 51 33 - Dipl. Hundepsychologin ATN - BVET anerkannte Hundetrainerin / SKN

Welpentraining

Bedeutung des Welpentrainings

Aus der Sicht der Trainerin stehen folgende Ziele im Vordergrund:

  • Hilfestellung für die Integration des Welpen in sein neues Umfeld
  • Hilfestellung für eine Sozialisation
  • Vorbeugung weit verbreiteter Verhaltensprobleme wie z.B. Angst
  • Weiterbildung der Besitzer in Bezug auf Hundeverhalten
  • Information an die Besitzer was ist ein Hund und wie reagiert er
  • Vorbereitung auf die Verhaltensveränderungen während der Adoleszens des Tieres

Aus der Sicht des Hundes

  • Sozialverhalten mit Artgenossen praktizieren
  • erwünschtes Verhalten gegenüber fremden Menschen lernen
  • Bezugspersonen als zuverlässige Sicherheit gebende Partner erleben

Was ist bei der Arbeit mit Welpen generell zu beachten?

  • Welpen lernen sehr schnell, wenn ihr Interesse geweckt ist.
  • Welpen können sich lediglich nur für eine kurze Zeitspanne konzentrieren. Spiel mit den Artgenossen ist auch Konzentration
  • Erholung ist sehr wichtig
  • Welpen sind sehr leicht ablenkbar
  • oft ist weniger mehr

Hunde verschiedener Rassen können rassentypische Merkmale aufweisen, sind aber im inneren gleich. Eine der grossen Fallen, in die Hundetrainerinnen tappen können, ist die der Wahrnehmung rassespezifischer Muster, die auf jeden Hund dieser Rasse übertragen und Verhalten mit der Rasse erklären resp. entschuldigen. In Bezug auf die meisten Verhaltensreaktionen überlappen alle Rassen sehr weit.

Jeder Hund fühlt sich aktiviert / betroht von

  • Schmerz
  • plötzlich auftretenden Reizen
  • intensiven Reizen
  • neuen Reizen
  • ungewohntem Umfeld
  • Anwesenheit fremder Menschen und Hunde

Trainerinnen haben die Aufgabe, den Erwartungshorizont des Hundebesitzers realistisch zu verändern und zu verstehen, was es bedeutet, in unserer Umwelt Hund zu sein.

Extreme Formen von Welpenstunden sind ungeeignet und haben viele negative Nebenwirkungen. Die Priorität für das Training mit Welpen muss auf die Bewältigung des normalen Alltags in einem dicht besiedelten Land liegen.

Struktur des Welpentrainings

Gruppengrösse
4 bis max. 6 Teilnehmende Paare sind ideal. Für die Welpen sehr lehrreich, wenn die Paare sich immer wieder ändern, so lernt der Hund immer wieder neue Hunde und Menschen kennen. Bei kleinen Gruppen ist auch ein weiterer Vorteil, das Verhalten und Erregungsniveau der Welpen können besser beobachtet, erklärt und kontrolliert werden.
Räumlichkeiten
Ein sicher eingezäuntes Gelände und/oder eine überdachte Räumlichkeit eignen sich für das Welpentraining am besten.
Zu kleine Grundstücke und enge Räumlichkeiten schränken die Bewegungsfreiheit von Mensch und Hunden stark ein. Bei Welpen kann es schnell zu Angstreaktionen kommen, wenn sie durch fremde Hunde und Menschen räumlich bedrängt werden.
Einzeltraining und Hausbesuch
Hausbesuche helfen den Besitzern schneller und effizienter bei Problemen mit ihrem Welpen. Die Hundebesitzer haben mehr Gelegenheit die Trainerin zu fragen, Die Trainerin im Gegenzug hat die optimale Chance die Hundebesitzer in gewohntem Umfeld mit ihrem Hund zu beobachten und all fällige Management Vorschläge / Korrekturen direkt vor Ort anzubringen.
Auch unter dem Aspekt der Zeit, die ein Welpe benötigt, um sich an seine neuen Lebensbedingungen anzupassen, sind Hausbesuche nur von Vorteil. Man stelle sich vor, ein Welpe verliert nicht nur auf einen Schlag seine bisherigen Bindungen zu Sozialpartner und Örtlichkeiten, er ist auch konfrontiert mit einer völlig fremden Umgebung, die ihm keinerlei oder nur sehr wenige Vorhersagen ermöglicht. Dieser Verlust von Orientierung, Kontrolle und Sicherheit versetzt das Tier in einen stark gestressten Zustand.
Gruppentraining
Bei einem Gruppentraining hilft sicher das Spiel den Welpen ihr Sozialverhalten auch nach der Trennung von Mutter und Geschwistern zu entwickeln und weiter zu verfeinern. Erfahrungen formt Verhalten, dessen Grundlagen genetisch bedingt ist. Wichtig ist die Qualität der Treffen und nicht die Quantität.
Eine Welpengruppe ist in erster Linie eine Lerngelegenheit für die Verfeinerung des Verhaltens zwischen Artgenossen und für den Aufbau des Selbstvertrauens in kommunikative Fähigkeiten.
Die volle Aufmerksamkeit der Trainerin und der Bezugsperson gehört den Interaktionen zwischen den Welpen und der Erklärung dieser Interaktionen. Unter Anleitung sollten hier die Menschen lernen, ihre Welpen zu beobachten und erwünschtes Verhalten zu verstärken.
Welpen haben eine natürliche Affinität zu anderen Hunden und sollten vorrangig lernen, sich umorientieren zu lassen. Mit der Umorientierung ergeben sich automatisch Leinenführigkeit und vor allem die Fähigkeit, mit einem gewissen Mass an Frustration zurechtzukommen.

Regeln für Spielgruppen

Vermeiden den Begriff "Kindergarten"

Begriffe aus der Menschenwelt beeinflussen die Gedanken über Hunde und können zu Überforderung der Hunde führen.

Wichtges Verhalten muss oft praktiziert werden können.

Bei Hundebegegungen beginnen viele aggressive Auseinandersetzungen mit einer verpatzen Begrüssung. Im Alltag spielen Begrüssungen bei Hundebegegnungen eine viel grössere Rolle als die Fähigkeit, eine halbe Stunde mit einem fremden Hund spielen zu können. Darum sollte das Spiel immer wieder kurz unterbrochen werden. Häufige und immer unbedrohliche Unterbrechung eines Spiels gewöhnen Hunde an Präsenz und Intervention ihrer Bezugspersonen und machen auch erregtes Verhalten immer leichter unterbrechbar.

Die Kriterien für "Spiel" müssen erfüllt sein.

Nicht jedes Verhalten, welches Welpen untereinander zeigen, ist Spielverhalten.

Das Erregungsniveau der Welpen muss beeinflussbar bleiben

Entspannungstraining ist ein Eckpfeiler eines jeden Gruppentrainings. Wird dieser Pfeiler ausgelassen -vielleicht weil es den Bezugspersonen zu langweilig erscheint, oder sie die Wichtigkeit nicht erkennen- wird die Anwesenheit anderer Hunde schnell zum konditionierten Erregungsauslöser. Damit ist dann über Frustration durch Bewegungseinschränkung der Weg zur "Leinenaggression" gebahnt

Wechselnde Spielpartner sorgen für mehr Lerngelegenheiten

Ziel ist, für die Hunde die Anzahl positiver Erfahrungen zu maximieren. Lernziele für die Bezugsperson sind in erster Linie Beobachten und einschätzen des Ausdrucksverhaltens der Hunde und das Erlernen der Grundlagen für Erziehung und Verhaltensänderung.
 
Vorsichtiger, bewusster Umgang mit Angstauslösern verhindert Fehlverknüpfungen

Welpen sollten in aller Ruhe an Neues, Ungewöhnliches und Bedrohliches herangeführt werden. Das Spielfeld der Welpen ist den sozialen Herausforderungen vorbehalten und wird nicht zum Vertrautmachen mit möglichen Schreckreizen genutzt.

Die Bedeutung von Welpengruppen für die Sozialisation

Sozialisation bedeutet, Lernprozesse so zu begleiten, dass der Welpe lernt, in verschiedenen Situationen zurecht zu kommen, ohne unerwünschtes Verhalten zu zeigen. Eine gelungene Sozialisation erfordert Auseinandersetzungen mit der Umwelt ohne bedrohliche Erlebnisse und mit viel positiven Verknüpfungen.

Sozialisation mit verschiedenen Menschen bedeutet, dass der Hund lernt, fremde Menschen sind kein Angst-, resp. Aggressionsverhaltens Auslöser.

Auch erwachsene Hunde verschiedener Typen können eine Bereicherung für die Sozialisation sein. Entscheidend ist, dass diese Hunde sehr gut mit jungen Hunden und fremden Menschen umgehen können. Erwachsene Hunde mit grosser kommunikativer Kompetenz zeigen eine Vielzahl subtiler Signale, bevor sie überaus deutlich werden. Welpen brauchen Chancen, von kommunikativ kompetenten erwachsenen Hunden zu lernen. Ein Welpe muss auch Ablehnung und Distanzierung erfahren und verarbeiten können.

Sozialisation bedeutet, in vielen verschiedenen Lernsituationen positive Verknüpfungen und das Gefühl der Bewältigung ohne Angstreaktionen zu ermöglichen.

Kinder in Welpengruppen sind prinzipiell eine gute Idee, doch aufgrund der nicht kalkulierbarem Verhalten von Kindern ist starke Vorsicht geboten.

Wie lernen Hunde

Hunde können nicht denken, sie lernen durch gedankliche Verknüpfungen (Assoziation) wiederholten Erfolg oder Misserfolg und durch Beobachten und Imitation.

Hunde lernen individuell und je nach Rasse unterschiedlich und benötigen hierzu unterschiedliche Motivationen und Erziehungshilfen. Nicht jeder Hund reagiert auf Futterbelohnungen gleich wie andere auf Ballspiele. Auf was der eigene Hund reagiert ist vom Besitzer ausfindig zu machen.

Zudem ist es wichtig Abstufungen des Belohnens zu machen. Es ist ratsam eine Belohnungsart zu finden, die für den Hund das non plus ultra ist und sehr sparsam eingesetzt wird.

Ganz entscheidend ist beim Lernen, wie der Mensch sich fühlt. Lieber einmal weniger mit dem Hund Arbeiten, als in einer miesen Stimmung. Dies macht dem Hund keine Freude, denn er spürt, wie sie sich fühlen und kann, das Erlernte kaputt machen.

Ist man gestresst oder einfach schlecht gelaunt, wird der Lernerfolg schlecht oder gar nicht vorhanden sein.

Aber denken wir auch daran, dass der Hund auch einmal einen schlechten Tag haben kann.

Einflüsse, die den Lernerfolg verhindern können:

  • selber Stress oder Zeitnot
  • Keine Geduld
  • nicht genügend Konsequenz
  • ständig neue Begriffe für ein- und dieselbe Übung
  • den falschen Ort gewählt (zuviel Ablenkung)
  • den Hund überfordert (zu lange geübt, zu grosse Lernschritte)
  • keinen logischen Aufbau der Übung
  • den Hund bedrängt
  • dem Hund Angst gemacht

Wichtig zu einem erfolgreichen Training sind also, die richtige Motivation beider, die richtige Umgebung, die richtige Belohnung, die richtige Konsequenz.

Bei komplexeren Lernzielen ist es wichtig, Teilerfolge einzubauen, die schnell zum Erfolg führen können. Dies steigert die Motivation von Hund und Hundehalter.

Hunde lernen durch ständige Wiederholung und ausnahmslose Konsequenz.

Ganz wichtig, die zwei Sekunden Regel.

man merke, ein Hund verknüpft nur das, was innert 2 Sekunden stattfindet.

Reaktionen
eine konditionierte emotionale Reaktion ist diejenige Emotion, die durch einen CS (conditionierter Reiz) ausgelöst wird. Eine konditionierte emotionale Reaktion kommt automatisch bei den meisten Lernprozessen vor, egal ob der Hundetrainer es will oder nicht.
Was bedeutet "Kontingenz" bei der operanten Konditionierung?
Kontingenz = Konsequenz = Es erfolgt im Idealfall jedes Mal die gleiche Konsequenz auf das gleiche Verhalten.
Unter welchen Umständen wirken starke Konsequenzen schlechter als schwache?
Eine zu harte Strafe kann den Hund so verstören, dass der eigentliche Lernprozess durch den Stress verhindert wird. Auch kann eine zu starke Belohnung z.B. ei einem Balljunkie zu einem Stress von Ballgier führen, dass sich der Hund nicht mehr auf das Lernen konzentrieren kann.
Welche Bedingungen müssen vorhanden sein, damit eine operante Konditionierung zustande kommen kann?
Der zeitliche Zusammenhang zwischen seinem Verhalten und der Konsequenz darf nicht länger als 0,5 Sekunden voneinander entfernt sein. Im Idealfall erfolgt die Konsequenz immer auf sein Handeln.
Warum sollte man Stress während der Hundeausbildung vermeiden?
Stress hemmt das Lernverhalten, ebenso kann bereits Gelerntes unter Stress nicht abgerufen werden.
Was ist Extinktion?
Extinktion = die erste Lernerfahrung wird durch eine "Neue" ersetzt. Die frühere Lernerfahrung (dieses Verhalten funktioniert) wird durch eine Neue (dieses Verhalten funktioniert nicht mehr) ersetzt. Es kommt zur Extinktion, wenn die Konsequenzen des Verhaltens lange genug ausbleiben.
Was ist aus Sich des Hundes eine positive Verstärkung?
Der Hund bekommt ein Leckerli, das er liebt und oder er wird intensiv gestreichelt. Wichtig dabei ist, dass sich der Hund über die Konsequenz freut.
Welches Gefühl geht mit dem Vorgang der negativen Bestrafung einher?
Frust und Enttäuschung
Worin besteht der Unterschied zwischen "negativer Verstärkung" und "positiver Strafe"?
Mit einem negativen Verstärker versucht man einem Hund ein gewisses Verhalten anzutrainieren. z.B. Sitz. Man zieht an der Leine = negativ für den Hund, bis er das gewünschte Verhalten zeigt. Sobald er es zeigt, lockert man die negative Emotion. Eine positive Strafe = der Hund klaut etwas, während des Klauens wird dem Hund einen Klapps gegeben. Also, die negative Verstärkung kommt vor der Tat und die positive Strafe nachher.
Was versteht man unter "Premake-Prinzip"?
Eine Tätigkeit, die der Hund gern ausführt kann ein positiver Verstärker für andere Tätigkeiten sein. Ebenfalls können Übungen, die als Selbstläufer gelten, Übungen, die gut gekonnt sind und schon oft belohnt wurden ein wirksamer positiver Verstärker für andere Tätigkeiten sein.
Was bedeutet "negative Verstärkung"?
Ein bestimmtes Verhalten des Hundes wird dadurch im Laufe der Zeit häufiger, dass etwas für ihn Negatives, Unangenehmes sofort aufhört oder weggenommen wird, sobald er das Verhalten zeigt.
Was versteht man unter "Sicherheitssignal"?
Fein, Brav, Clicker etc. ein Signal, dass dem Hund sagt, dass sein Tun richtig ist. Einen Sinnesreiz, der aufgrund von klassischer Konditionierung ein Gefühl von Sicherheit (Erleichterung) auslöst und einen Sinnesreiz, der dem Hund signalisiert, dass er aufgrund seinen (von mir gewollten) Handeln eine unangenehme Einwirkung vermieden hat.
Was versteht man bei negativer Verstärkung unter "Flucht" (im Gegensatz zu Vermeidung)?
Flucht bedeutet, dass der unangenehme Reiz nicht vorher durch ein Warnsignal angekündigt wird, Vermeidung bedeutet, dass dem unangenehmen Reiz ein Warnsignal vorangeht.
Warum sollte man einer Strafe nicht direkt einen positiven Verstärker folgen lassen?
Der positive Verstärker hebt die Wirkung der Strafe ggf. wieder auf (besonders wenn die Strafe eher mild war). Besonders bei einer eher milden Strafe könnte der Strafreiz zu einem konditionierten positiven Verstärker um konditioniert werden (Ein Leinendruck als Vorankündigung für eine Belohnung)
Was bedeutet "erlernte Hilflosigkeit" im Zusammenhang mit der übermässigen und falschen Anwendung von Strafe?
Der Hund wird insgesamt gehemmt (passiv) und sogar "depressiv", da er gelernt hat, dass er seine Situation durch sein eigenes Verhalten nicht verbessern kann. Dieser Begriff stammt aus früheren Zeiten wo Tests mit Elektroschocks gemacht wurden. Mit der Zeit lernten die Hunde die Elektroschocks einfach zu erdulden.
Welche Regeln müssen eingehalten werden, damit positive Strafe optimal funktioniert?
Die Strafe muss im genau richtigen Moment erfolgen. Das Verhalten, das man mit Strafe beeinflussen will, muss ausnahmslos jedes Mal bestraft werden.
Warum bezeichnet man einen konditionierten Verstärker auch als "Brückensignal"?
Weil er die Zeit zwischen dem Tun des Hundes bis zur effektiven Belohnung "überbrückt".
Welche Funktion kann richtig eingesetzt Lob mit der Stimme aus Sicht des Hundes haben?
Die eines konditionierten positiven Verstärkers. Auch kann sie beim Arbeiten mit negativen Verstärkern ein Sicherheitssignal sein, dass beim korrekten Arbeiten die unangenehme Einwirkung erfolgreich vermieden hat.
Welche Regeln sollte man normalerweise beachten, wenn man mit dem Clicker arbeitet?
Auf das Clicken sollte möglichst zeitnah ein positiver Verstärker folgen und man sollte den Clicker nicht benutzen um den Hund auf sich aufmerksam zu machen.
Was versteht man unter "Einfangen" snapping von Verhalten?
Man verstärkt ein bestimmtes spontan auftretendes Verhalten des Hundes positiv, bis er es immer häufiger und gar auf Kommando zeigt. z.B. Schütteln
Wie nennt man das, wenn ein Hund mit einem Leckerli in eine gewünschte Stellung gebracht wird?
= Formen
Welche Nachteile hat der Einsatz von sanftem Zwang? z.B. sanftes Herunterdrücken zum Sitz?
Die Zwangseinwirkung kann zum Signal werden. d.h. der Hund setzt sich erst, wenn er den Druck spürt. Zudem wird der Hund passiv, er ist daran gewöhnt manipuliert zu werden.
Wie unterscheiden sich positive und negative Verstärkung hinsichtlich des Verstärkungsschemas?
Bei negativer Verstärkung bleibt es bei Immerverstärkung, bei positiver Verstärkung geht man gewöhnlich zu variablen Verstärkungen über.
Was bedeutet es, wenn beim Training der Signalkontrolle sagt: "es besteht eine hohe Kontingenz zwischen Signal und Verhalten"?
Kontingenz = wie eng das Signal mit dem Verhalten im Zusammenhang steht. Der Hund führt das Verhalten jedes Mal aus, wenn das Signal gegeben wird. Der Hund hört das Signal nie, ohne auch das Verhalten auszuführen.
Beim Training eines Hundes werden gleichzeitig zwei Signale gegeben. ein Hörzeichen und ein Sichtzeichen. Nun überschattet aber das Sichtzeichen das Hörzeichen, worauf würde der Hund dann reagieren?
Nur auf das Sichtzeichen allein, nicht aber auf das Hörzeichen. Überschatten bedeutet, dass eines von zwei oder mehrzeitig gegebenen Signalen vom Hund gar nicht beachtet und so auch nicht verknüpft wird.
Was ist eine Verhaltenskette?
Eine immer gleiche Abfolge von Übungen, an deren Ende der Hund eine Belohnung bekommt.
Welche Massnahmen sind sinnvoll, wenn jemand einen erwachsenen Hund zu sich nimmt, den er noch nicht kennt?
Man sollte jeglichen Stress für den Hund versuchen zu vermeiden. Ihn z.b. nicht gleich am ersten Tag im neuen Heim allein lassen, dies führt zu Stress und Trennungsangst. Ebenfalls sollte man darauf verzichten ihm Körperkontakt aufzudrängen.
Welcher Trainingsplan (bezogen auf Dauer der Übungen) wäre bei einem Anfängerhund am sinnvollsten?
3 - 5 mal am Tag 2 - 5 Minuten. Immer wieder kurz ist besser als einmal lang.
Worauf könnte es hindeuten, wenn ein Hund während einer Trainingseinheit anfängt an der Leine zu beissen, es sonst aber nicht tut?
Der Hund könnte gestresst und oder überfordert sein.

Lernen und Erziehung Teil 2


Es gibt definitiv keine 100% Verhaltenskontrolle, jeder Hund, ist trotz jeder Erziehung immer noch ein Hund.

Lieber ein befreiter Hund an der Leine als ein nicht freier Hund ohne Leine.

Spiegelneuronen sind die Basis für die Emphatie. Spiegelneuronen werden im Babyalter entwickelt.

Erst wenn der Hund sich auf das Spiegeln einlässt kann man Hunde führen. Führen heisst, wir achten aufeinander. Viel spiegeln ist keine Schwäche, es ist eine Führungsstärke. Mit spiegeln können wir uns Respekt verschaffen. Wann das Spiegeln ändert, d.h. wann der Hund den Mensch zu spiegeln hat, entscheidet der Mensch.

Körperband

  • Im Zweifel den Hundehalter das Band selber anlegen lassen.
  • Den Hund damit nicht alleine lassen.
  • Im Wachzustand nur 6-8 Minuten.
  • Entspannungslaut dann geben, wenn der Hund schon im Entspannungszustand ist.

Ignorieren der Angst ist in den Augen der Hundepsychologie nicht das Mass der Dinge. Dem Hund zuwenden, die Angst respektieren aber nicht bestätigen. Mit Ruhe die Angst annehmen.

Bei Kleinkindern die Angst vor den Gewittern hat und ins Bett will, ignoriert man sie auch nicht einfach.

Wo immer es schwächelt mit dem Menschen, als Hundepsychologe als stärkende Hand dabei sein.

Der Hund darf so sein wie er will. Im Moment ist es so ändern können wir es immer noch und auf Distanz beobachten.

Wenn man einen total aggressiven Hund vor sich hat wie gehe ich dann vor?

Beschwichtigungssignal einbringen!!!! Stehen bleiben, Kopf gesenkt, ausatmen, Blick weg - neuer Deal. Im Normalfall hat jeder Hund eine normale Beisshemmung.

Beschwichtigungssignale:

  • Kopfsenken
  • Blinzeln
  • Gähnen
  • ausatmen
  • Seite Zeigen - Wegdrehen
  • Langsam Bewegen

Beschwichtigungssignale kann viel Stress wegnehmen.

Beschwichtigungssignale kommen mehr von den Ranghöheren, Unterwerfungssignale von der Rangniedrigeren.

Höchstes Aggressionspotzenial ist bei den Rangniedrigen.

Beschwichtigungssignale sind ruhig und gelassen. Beschwichtigungssignale sind sicher und zeigen Sicherheit.

Hunde haben Probleme mit einem Hundehalter, der regelmässig Unterwerfungssignale aussendet.

Drohsignale

  • Pfotenhoch
  • Lefzenlecken
  • Nackenhaare stellen

Generalisieren heisst, in allen Situationen 1000 Wiederholungen üben.

Lernen

Hemmend

  • Stress
  • Ablenkungsreize
  • Angst
  • körperliches Wohlfinden
  • Unwohlsein
  • Extremtemperaturen
  • Ungeduld
  • Emotionslose Stimme
  • schlechtes Timing
  • Reizüberschattung
  • Reizüberflutung
  • Ueber- resp. Untermotivation

Fördernd

  • Entspannt
  • Diszipliniert
  • Ausgeglichen
  • Sicherheitsgefühl geben (mehr Abstand)
  • Dem körperlichen Zustand angepasst entspechend trainieren
  • Dem Hund angepasste Lokation und Temperatur anpassen
  • Wohlfühlgefühl
  • Bewusstes Auftreten
  • Mittlere Erregung, mittlere Motivation
  • Angepasste Belohnung

Hunde sind körpersprachlich betont, wenn ein Sicht- und ein Hörzeichen gleichzeitig kommen, reagiert der Hund auf das Sichtzeichen.

Clickertraining als Ausbildungsmethode

Rechtzeitig clickern kann man mit einem Ball üben. Mensch wirft Tennisball auf den Boden anderer Mensch clickt wenn Ball auf den Boden fällt.

Der Clicker muss erst eine Bedeutung bekommen. Diese Bedeutung muss erst klassisch konditioniert werden. Click = Guddie

Primärer Verstärker (Guddie) wird durch sekundäre Bestätigung (Click) angekündet.

Wenn der Hund auf den Click reagiert hat er das Prinzip der Clickerbestätigung kapiert.

Clicker bei geräusempfindlichen Hunden erst versteckt und sehr leise clicken.

Nach der Konditionierung erfolgt die operante Konditionierung.

Die operante Konditionierung wird wie folgt aufgebaut:

Der Hund bietet eine Handlung an, dann fangen wir mit der Handlung an, das heisst, bei dem, was der Hund macht wird geclick. Erst geht es nach dem was der Hund anbieten, nachher wird der Plan vom Menschen bestimmt.

In einer Session wird am Anfang nur ein Verhalten geübt.

  • Clicker ist ein sehr gutes Mittel für ängstliche Hunde.
  • Nie zwei Ziele gleichzeitig steigern Kein UND in der Zielsetzung. z.b. entweder Distanz oder Zeit vergrössern, nie Distanz UND Zeitspanne.
  • Clickertraining ist das Mittel der Wahl in der Erziehung.
  • Clicker ist ein Hilfsmittel über Raum und Zeit.
  • Clicker ist ein Versprechen einer Belohnung. Nichterfüllte Verspechen machen die Bezieung schlecht.
  • Je höher die Clickfrequenz, desto motivierender für den Hund.
  • Bei Fehlclick trotzdem belohnen. (vielleicht mit weniger guten Guddis)
  • Clicker hat eine sehr hohe Fehlertoleranz
  • Clickertraining ist ein sehr systematisches Training, am besten Schritt für Schritt notieren
  • Clickertraining erwünschtes Verhalten belohnen, Unerwünschtes Verhalten unbequem machen.

Vorbeisenden

mit dem Körper und Futter den Hund an einem Objekt vorbeisenden.

kommt ein fremder Hund entgegen kann durch Vorbeisenden Komplikationen vermieden werden.

Wichtig!

  • Mensch splittet
  • Wurfhand ist Hand zum Objekt näher
  • Timing recht früh
  • Signal kann früh eingesetzt werden
  • Beidseitig üben
  • hohe Belohnung verwenden
  • Erst lange Leine lange üben bis es sitzt erst dann ohne Leine

Sie wird dich noch mehr lieben, wenn du sie nicht anfässt (streichelst) ....

ZOSS - Zielobjektsuche

Wieso Objekte anzeigen?

  • Schlecht Wetter
  • Bindung aufbauen
  • Unfall
  • Spass
  • Abwechslung
  • Auslastung
  • Beruhigung

Premack Prinzip

erst eine Aufgabe ausführen, die nicht wirklich motivierend ist, direkt im Anschluss eine Aufgabe geben, die der Hund wirklich liebt. So macht der Hund die Verknüpfung, wenn ich die blöde Aufgabe wohl mache, darf ich dafür nachher das machen, was ich gerne tue.

Übungen 3 - 4 mal am Tag, 3 - 4 mal die Woche, 3 - 4 Tage Pause.

Schleppleinen sind zu empfehlen aus Biotarne oder aus der Bergsteiger Bedarf.

Schleppleinen dürfen sich nie spannen.

Sollte es sich doch einmal geschehen, nicht stopp and go sondern genau in dem Moment wo der Stopp ist, Signal mit Stopp geben, 3 Sekunden warten, dann rufen..

Schleppleine nur mit Brustgeschirr.

Abbau der Schleppleine

wie lange muss ich an der Schleppleine gehen, je länger je besser. Auch wenn es gut geht warten, bis es wirklich super perfekt geht. Konsequent 4 - 8 Monate Schleppleine an der Hand.

Für einige Hunde kann es sein, dass der Hund sich unwohl fühlt wenn die Schleppleine weg ist, für die ist kann es sein, dass die Schleppleine immer ein wenig gekürzt wird bis am Schluss nur noch 10cm vorstehen.

Abbau ist auch möglich, ein Weg mit Schleppleine, Weg zurück ohne.

Beutetausch, Ressourcetausch

Beutetausch ist nichts anderes als Vertrauenssache. Ganz schlecht, wenn der Hund für das "Nichttauschen" bestraft wird.

Fütterung, Körperpflege und Ressourcen gehören nicht in Kinderhände.
 
Aus, Pfui nicht scharf, sonst gibt es Stress.

In dem Moment, wo der Hund den Fang öffnet, das Wort aus benutzen. Wie der Hund das Maul öffnet, ist Sache der Priorität

Ontogenese


Während der Jugendentwicklung des Hundes kann sich die Beziehung zu seinen Bezugspersonen dramatisch verändert. Verhaltensveränderungen während der Jugendentwicklung sind einer der Risikofaktoren für die Abgabe des Tieres. Besonders betroffen davon sind Rüden grösserer Rassen und in steigender Zahl auch Vertreter der Hütehunderassen.

Rückschritte im Verhalten eines Hundes nach der Welpenzeit haben oft nichts mit dem Scheitern der Erziehung über positive Verstärkung zu tun, sondern sie spiegeln innere Veränderungen wieder.

Es ist nicht ausreichend auf die Steuerung der Verhaltensentwicklung während der Welpenzeit zu achten - auch die Zeit von Erreichen der Geschlechtsreife bis zum erwachsenen Tier bedarf einer sorgfältigen Betreuung.

Konzepte und Definitionen

Verhaltensontogenese

Ontogenese ist die individuelle Entwicklung eines Organismus vom Zeitpunkt der Befruchtung bis zu seinem Tod. Nicht nur der Körper eines Individuums entwickelt sich im Verlauf des Lebens, sondern auch sein Verhalten.

Wie diese Entwicklung verläuft und was sie beeinflusst, ist Gegenstand der Verhaltensontogenese. Wie alle Organe und physiologischen Funktionen, so unterliegt das Verhalten genetisch bestimmten entwicklungsbedingten Veränderungen, die auf Reifung und Lernen beruhen.

Verhaltensphylogenese

Die Verhaltensphylogenese befasst sich mit der stammesgeschichtlichen Herkunft und Entwicklung, also der Evolution des Verhaltens.

Das Konzept der Sensiblen Phasen

Bei den meisten Tierarten sind sensible Phasen in der Verhaltensontogenese vorhanden. Die Arbeitsdefinition für "Sensibel Phase" ist: Zeitabschnitt während der Verhaltensentwicklung, in dem bestimmte Erfahrungen einen grösseren Einfluss auf die Entwicklung des Individuums haben als zu einer anderen Zeit.

Prägung

Prägung ist ein einmaliger und nicht umkehrbarer Einbau bestimmter individueller Erfahrungen in genetisch fixierte Verhaltensprogramme. Es handelt sich um eine Sonderform des assoziativen Lernens.

Lernvorgänge die nicht alle Kriterien der Definition Prägung erfüllen heissen: prägungsähnliche Vorgänge. Die Grenzen beider Kategorien sind fliessend und nicht immer leicht zu erkennen.

Verhaltensontogenese des Haushundes

Historisches

Menzel und Scott & Fuller führten frühzeitig zu der Interpretation, dass juveniles Verhalten bei Hunden stark genetisch bestimmt ist.

Was sind Entwicklungsphasen

Entwicklungsphasen sind Abfolgen von Entwicklungsschritten, die vorgeburtlich beginnen und mit dem Adultstadium enden. Dieses Konzept stammt eigentlich aus der anatomischen Embryologie und lässt sich nicht ohne weiteres auf verhaltensbiologische Vorgänge übertragen.

Funktionale Perspektive

Das sich entwickelnde Jungtier ist angepasst an sein gegenwärtiges Umfeld. Verändert sich dieses Umfeld, so verändert sich auch das Verhalten.

Mechanische Perspektive

Bei dieser Betrachtung spielen Fragen nach bestimmten Fähigkeiten eine besondere Rolle, zu welchem Zeitpunkt öffnen sich die Augen? Wann treten die ersten Spielkämpfe auf?

Modell nach Scott & Fuller

Transitionale Phase (13 - 21 Tage)

Lernen findet in dieser Phase statt!

Im Durchschnitt beginnen Welpen am 15. Tag operantes Verhalten an Futter zu zeigen.

Phase der Sozialisation (20 - 84 Tage)

Die Welpen zeigen die wesentlichen Elemente hundlichen Ausdrucksverhaltens - das Auftreten dieser Reaktionen steht weitestgehend unter genetischer Kontrolle. Zu diesem Zeitpunkt haben Welpen bereits eine ausgereifte Wahrnehmung und können komplexe visuelle und auditorische Signale verarbeiten.

Sensible Phasen und Sozialisation

Sozialisation findet auch noch ausserhalb der sensiblen Phase statt, aber sie verläuft dann langsamer.

Während der sensiblen Phase gibt es eine Zeit der starken Sympathikus-Aktivitäten, Ängste treten mit grösserer Wahrscheinlichkeit auf.

Juvenile Phase

Als äusseres Merkmal gilt der Übergang zwischen den beiden Abschnitten Beginn und Abschluss des Zahnwechsels.

Die Pubertät ist ein einzelner Abschnitt der Juvenilen Phase. Während der Pubertät wird die Geschlechtsreife erreicht - diese tritt beim Haushund sehr früh ein, im Schnitt von 6. bis 12. Lebensmonat.

Nach dem Erreichen der Geschlechtsreife ist die Pubertät abgeschlossen, es folgt die Adoleszent. Diese dauert bis hin zum 24. Lebensmonat.

Die gesamte Jugendentwicklung beim Haushund geht bis zum 35 Monat.

Die Jugendentwicklung nach der Pubertät ist gekennzeichnet durch auffällige Veränderungen:

  • Starkes Wachstum der Entwicklung sekundärer Geschlechtsmerkmale
  • Reaktivität und Emotionalität
  • Hyperaktivität
  • Steigerung der Aggressivität
  • Auffällige Verschlechterung der Lernleistung

Diese Veränderungen betreffen nicht nur das Hormonsystem, sondern auch das Gehirn.

Nervensystem und hormonelle Veränderungen

Hormonelles Milieu

ein grosser Teil der Veränderungen während der Jugendentwicklung hängen mit einem Anstieg der Spiegel der Geschlechtshormone zusammen. Hormone verändern die Reaktionsgrenzen, die Auslösbarkeit, verschiedener Verhaltensreaktionen.

Einfluss der Geschlechtshormone

Während der Jugendentwicklung nach der Welpenzeit steigt der Spiegel der Geschlechtshormone sehr stark an.

Die wichtigsten Geschlechtshormone der Hündin sind Östrogen und Progesteron.

Beim Rüden wird in spezialisierten Zellen der Hoden (Leydigsche Zellen) das männliche Geschlechtshormon Testosteron produziert.

Bei der Hündin führt der markante Östrogenanstieg zu den äusserlichen Veränderungen der Geschlechtsorgane, zu einer auffallenden Veränderung des Verhaltens und zur Läufigkeit.

Denken wir an Pubertät, so denken wir oft an die Geschlechtshormone, doch diese Annahme konnte nie richtig bestätigt werden.

Der Spiegel des Stresshormons Kortisol ist während der Adoleszenz deutlich höher als während der Welpenzeit und später beim erwachsenen Tier.

Dagegen ist der starke Anstieg der Stresshormone z.B. verantwortlich für eine stärkere Sensibilität gegenüber Stressoren und für das Risiko, Verhaltensauffälligkeiten zu entwickeln.

Entwicklung des Nervensystems

Primär wird Verhalten vom Nervensystem kontrolliert.

Auffallende Veränderungen einzelner Gehirnareale

Während der Adoleszenz reagiert der Mandelkern insgesamt empfindlicher und stärker auf Umweltreize - das Individuum wird "emotionaler" und reagiert ängstlicher.

Bei Hunden ist bekannt, dass während der Pubertät oder Adoleszenz Ängste entweder plötzlich auftreten oder sich verschlimmern. "Angstphasen" wird dieses Phänomen genannt, oder "Gespenstersehen".

Es ist eine gravierende Fehleinschätzung, denn die Motion Angst kann immer mit weiteren Reizen verknüpft werden, so dass die Liste der Angstauslöser für den jungen Hund immer umfangreicher werden kann.

"Angstphasen" auch in Verbindung mit mehr Trennungsstress sollten nicht als vorübergehende Erscheinung gewertet werden, sondern als Indiz für grössere Empfindlichkeit und als Risikofaktor für bleibende Anpassungsstörungen.

Von besonderem Interesse ist der präfrontale Kortex der Grosshirnrinde. Dieser Gehirnbereich ist bedeutend für die bewusste Ausführung von Aufgaben und die Lösung von Problemen. Während der Adoleszenz wird hier umstrukturiert und dabei die gesamte Region vorläufig verkleinert.

Neben dem Abbau von Synapsen in der Grosshirnrinde, der Vergrösserung des Mandelkern und der Verkleinerung des präfrontalen Kortex verändern sich während der Adoleszenz auch noch in verschiedenen Gehirnbereichen sowohl die Rezeptorendichte als auch die Rezeptorenempfindlichkeit für den Neurotransmitter Dopamin. Damit verbunden ist ein gesteigertes Neugierverhalten

Im Zusammenhang mit diesen Veränderungen stehen:

  • Leichtere Auslösbarkeit emotionaler Reaktionen wie Angst- und Aggressionsverhalten
  • Trennungsstress
  • Stärkeres Neugier- und Erkundungsverhalten
  • Leichtere Ablenkbarkeit
  • Probleme beim Lernen und beim Abrufen von Gedächtnisinhalten.

Lernen und Erziehung Teil 1

Symptome für Stress

  • F = Freeze / Einfrieren
  • F = Fiddle about / bellen
  • F = Flight / Flüchten
  • F = Fight / Kampf

Einfrieren und Bellen sind die häufigsten Symptome von Stress.

Stress herausnehmen indem man den Hund nicht in Front nimmt, sondern in Seite.

Beim Fiddle about kann in die Jackebeissen auftreten.

Wenn man einem Hund nur das beissen abgewöhnen will bekommt man einen gefährlichen Hund. einen Hund, der im Stress beisst, kündet seinen Biss vorher an. also erst den Stress abbauen.

Training ist ein Erfahrungswert. Das Gehirn ist eine Landkarte.

Vorgehen im Training macht die gewünschte Länder stärker und lass die ungewünschten Länder verhungern.

Je mehr der Hund durch Erfahrung lernt, desto grösser wird die Datenautobahn.

Lernen durch Verknüpfung: wir benötigen eine sehr hohe Wiederholungsanzahl. Es lohnt sich, sich zu setzen.

Hunde haben aber nicht nur eine Landkarte im Gehirn, sondern auch einen Taschenrechner..

Verhaltensketten: unerwünschte Verhaltenskette: erst anspringen dann sitzen = Futter

In einer unerwünschten Verhaltenskette muss das gewünschte Verhalten mindestens 3-4 Sekunden andauern, damit das gewünschte Verhalten belohnt werden kann.

Bei "Augenhund" kann auch ein Blickkontakt schon eine Belohnung sein.

Ein sehr unsicherer Hund kann durch unterschiedliche Belohnungsmethoden noch unsicherer werden.

Wenn etwas den Zustand des Hundes optimiert, wird er etwas lernen.

Stabilität bekommt man nur durch eine sehr hohe Wiederholungsrate. Es ist auch sehr wichtig, die Wiederholungen in unterschiedlichen Umgebungen stattfinden.

Übermotivation kann durch die Muskulatur gehemmt werden. Untermotivation kann die Muskulatur schwächen.

Belohnung = am Ende des Verhaltens (guddie)

Bestärkung / Bestätigung = während des Verhaltens (click (sekundärer Verstärker))

variabel Belohnung ist das beste Mittel zum festigen des Verhaltens.

Heimliche Belohnungen erkennen und ausschalten. Den Hund beobachten, damit man die heimlichen Belohnungen erkennt.

Grenzen - Tabus setzen

mit einem neutralen Laut und der Körpersprache Grenzen setzen. (Körpersprache = mit dem Körper zeigen)

bis der Hund mit dem Körper Beschwichtigung signalisiert.

Sobald der Hund sein Verhalten ins´s positive ändert müssen auch wir unser Verhalten ändern.

Nach einem Abbruchsignal nicht verbal belohnen, die Belohnung ist, dass die Disziplinierung ausfällt und ich mich entspanne.

Gehorcht der Hund nicht auf ein Abbruchsignal, so ist die Dosierung nicht stark genug.

Bärengang

  • zur Entspannung
  • kann in Situationen eingesetzt werden, wenn absehbar ist, dass eine schwierige Situation auf uns zukommt, z.b. wenn uns einen anderer Hund begegnet
  • die Körperhaltung Kopf nach unten kann entspannend sein (wenn keine Fährte resp. nicht Sortiert wird)

Stopp and go

lockere Leine laufen üben,

mit der 2m langen Leine locker laufen (Karabiner locker) dem Hund folgen. die Hand muss beim körper bleiben. sollte sich der Karabiner sich stellen stehen bleiben. Funktioniert nur, wenn es konsequent durchgeführt wird. ein Millimeter Hand geben ist schon Belohnung. Sollte der Hund trotzdem zu seiner heimlicher Belohnung kommen, stillschweigend einen Schritt zurück.

Lieber Flexileine als mit dem Stopp and go falsch.

Thema Körperliche Auslastung, lieber den Hund an´s Velo anstatt Ballspiele.

Zielschlaufenlaufen

Sollte die Mittagspause wirklich ein Zeitproblem sein, dann Zielschlaufe laufen. Das Zielschlaufenlaufen ist für den Hund relativ anstrengend.

Zielschlaufenlaufen ist eine Massnahme mit sofortiger Wirkung. Zielschlaufe ist eine Bewusstere Massnahme.

Das Bewusstsein, was tust du ist einer der schwierigsten Punkte in der Hundeerziehung.
 

Splitten bei Hunden ist eine defensive Handlung. Splitten ist für einen Hund eine beruhigende Massnahme.

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