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Cordelia Giller, Grünring 8, 9524 Zuzwil, 079 430 51 33 - Dipl. Hundepsychologin ATN - BVET anerkannte Hundetrainerin / SKN

Welpentraining

Bedeutung des Welpentrainings

Aus der Sicht der Trainerin stehen folgende Ziele im Vordergrund:

  • Hilfestellung für die Integration des Welpen in sein neues Umfeld
  • Hilfestellung für eine Sozialisation
  • Vorbeugung weit verbreiteter Verhaltensprobleme wie z.B. Angst
  • Weiterbildung der Besitzer in Bezug auf Hundeverhalten
  • Information an die Besitzer was ist ein Hund und wie reagiert er
  • Vorbereitung auf die Verhaltensveränderungen während der Adoleszens des Tieres

Aus der Sicht des Hundes

  • Sozialverhalten mit Artgenossen praktizieren
  • erwünschtes Verhalten gegenüber fremden Menschen lernen
  • Bezugspersonen als zuverlässige Sicherheit gebende Partner erleben

Was ist bei der Arbeit mit Welpen generell zu beachten?

  • Welpen lernen sehr schnell, wenn ihr Interesse geweckt ist.
  • Welpen können sich lediglich nur für eine kurze Zeitspanne konzentrieren. Spiel mit den Artgenossen ist auch Konzentration
  • Erholung ist sehr wichtig
  • Welpen sind sehr leicht ablenkbar
  • oft ist weniger mehr

Hunde verschiedener Rassen können rassentypische Merkmale aufweisen, sind aber im inneren gleich. Eine der grossen Fallen, in die Hundetrainerinnen tappen können, ist die der Wahrnehmung rassespezifischer Muster, die auf jeden Hund dieser Rasse übertragen und Verhalten mit der Rasse erklären resp. entschuldigen. In Bezug auf die meisten Verhaltensreaktionen überlappen alle Rassen sehr weit.

Jeder Hund fühlt sich aktiviert / betroht von

  • Schmerz
  • plötzlich auftretenden Reizen
  • intensiven Reizen
  • neuen Reizen
  • ungewohntem Umfeld
  • Anwesenheit fremder Menschen und Hunde

Trainerinnen haben die Aufgabe, den Erwartungshorizont des Hundebesitzers realistisch zu verändern und zu verstehen, was es bedeutet, in unserer Umwelt Hund zu sein.

Extreme Formen von Welpenstunden sind ungeeignet und haben viele negative Nebenwirkungen. Die Priorität für das Training mit Welpen muss auf die Bewältigung des normalen Alltags in einem dicht besiedelten Land liegen.

Struktur des Welpentrainings

Gruppengrösse
4 bis max. 6 Teilnehmende Paare sind ideal. Für die Welpen sehr lehrreich, wenn die Paare sich immer wieder ändern, so lernt der Hund immer wieder neue Hunde und Menschen kennen. Bei kleinen Gruppen ist auch ein weiterer Vorteil, das Verhalten und Erregungsniveau der Welpen können besser beobachtet, erklärt und kontrolliert werden.
Räumlichkeiten
Ein sicher eingezäuntes Gelände und/oder eine überdachte Räumlichkeit eignen sich für das Welpentraining am besten.
Zu kleine Grundstücke und enge Räumlichkeiten schränken die Bewegungsfreiheit von Mensch und Hunden stark ein. Bei Welpen kann es schnell zu Angstreaktionen kommen, wenn sie durch fremde Hunde und Menschen räumlich bedrängt werden.
Einzeltraining und Hausbesuch
Hausbesuche helfen den Besitzern schneller und effizienter bei Problemen mit ihrem Welpen. Die Hundebesitzer haben mehr Gelegenheit die Trainerin zu fragen, Die Trainerin im Gegenzug hat die optimale Chance die Hundebesitzer in gewohntem Umfeld mit ihrem Hund zu beobachten und all fällige Management Vorschläge / Korrekturen direkt vor Ort anzubringen.
Auch unter dem Aspekt der Zeit, die ein Welpe benötigt, um sich an seine neuen Lebensbedingungen anzupassen, sind Hausbesuche nur von Vorteil. Man stelle sich vor, ein Welpe verliert nicht nur auf einen Schlag seine bisherigen Bindungen zu Sozialpartner und Örtlichkeiten, er ist auch konfrontiert mit einer völlig fremden Umgebung, die ihm keinerlei oder nur sehr wenige Vorhersagen ermöglicht. Dieser Verlust von Orientierung, Kontrolle und Sicherheit versetzt das Tier in einen stark gestressten Zustand.
Gruppentraining
Bei einem Gruppentraining hilft sicher das Spiel den Welpen ihr Sozialverhalten auch nach der Trennung von Mutter und Geschwistern zu entwickeln und weiter zu verfeinern. Erfahrungen formt Verhalten, dessen Grundlagen genetisch bedingt ist. Wichtig ist die Qualität der Treffen und nicht die Quantität.
Eine Welpengruppe ist in erster Linie eine Lerngelegenheit für die Verfeinerung des Verhaltens zwischen Artgenossen und für den Aufbau des Selbstvertrauens in kommunikative Fähigkeiten.
Die volle Aufmerksamkeit der Trainerin und der Bezugsperson gehört den Interaktionen zwischen den Welpen und der Erklärung dieser Interaktionen. Unter Anleitung sollten hier die Menschen lernen, ihre Welpen zu beobachten und erwünschtes Verhalten zu verstärken.
Welpen haben eine natürliche Affinität zu anderen Hunden und sollten vorrangig lernen, sich umorientieren zu lassen. Mit der Umorientierung ergeben sich automatisch Leinenführigkeit und vor allem die Fähigkeit, mit einem gewissen Mass an Frustration zurechtzukommen.

Regeln für Spielgruppen

Vermeiden den Begriff "Kindergarten"

Begriffe aus der Menschenwelt beeinflussen die Gedanken über Hunde und können zu Überforderung der Hunde führen.

Wichtges Verhalten muss oft praktiziert werden können.

Bei Hundebegegungen beginnen viele aggressive Auseinandersetzungen mit einer verpatzen Begrüssung. Im Alltag spielen Begrüssungen bei Hundebegegnungen eine viel grössere Rolle als die Fähigkeit, eine halbe Stunde mit einem fremden Hund spielen zu können. Darum sollte das Spiel immer wieder kurz unterbrochen werden. Häufige und immer unbedrohliche Unterbrechung eines Spiels gewöhnen Hunde an Präsenz und Intervention ihrer Bezugspersonen und machen auch erregtes Verhalten immer leichter unterbrechbar.

Die Kriterien für "Spiel" müssen erfüllt sein.

Nicht jedes Verhalten, welches Welpen untereinander zeigen, ist Spielverhalten.

Das Erregungsniveau der Welpen muss beeinflussbar bleiben

Entspannungstraining ist ein Eckpfeiler eines jeden Gruppentrainings. Wird dieser Pfeiler ausgelassen -vielleicht weil es den Bezugspersonen zu langweilig erscheint, oder sie die Wichtigkeit nicht erkennen- wird die Anwesenheit anderer Hunde schnell zum konditionierten Erregungsauslöser. Damit ist dann über Frustration durch Bewegungseinschränkung der Weg zur "Leinenaggression" gebahnt

Wechselnde Spielpartner sorgen für mehr Lerngelegenheiten

Ziel ist, für die Hunde die Anzahl positiver Erfahrungen zu maximieren. Lernziele für die Bezugsperson sind in erster Linie Beobachten und einschätzen des Ausdrucksverhaltens der Hunde und das Erlernen der Grundlagen für Erziehung und Verhaltensänderung.
 
Vorsichtiger, bewusster Umgang mit Angstauslösern verhindert Fehlverknüpfungen

Welpen sollten in aller Ruhe an Neues, Ungewöhnliches und Bedrohliches herangeführt werden. Das Spielfeld der Welpen ist den sozialen Herausforderungen vorbehalten und wird nicht zum Vertrautmachen mit möglichen Schreckreizen genutzt.

Die Bedeutung von Welpengruppen für die Sozialisation

Sozialisation bedeutet, Lernprozesse so zu begleiten, dass der Welpe lernt, in verschiedenen Situationen zurecht zu kommen, ohne unerwünschtes Verhalten zu zeigen. Eine gelungene Sozialisation erfordert Auseinandersetzungen mit der Umwelt ohne bedrohliche Erlebnisse und mit viel positiven Verknüpfungen.

Sozialisation mit verschiedenen Menschen bedeutet, dass der Hund lernt, fremde Menschen sind kein Angst-, resp. Aggressionsverhaltens Auslöser.

Auch erwachsene Hunde verschiedener Typen können eine Bereicherung für die Sozialisation sein. Entscheidend ist, dass diese Hunde sehr gut mit jungen Hunden und fremden Menschen umgehen können. Erwachsene Hunde mit grosser kommunikativer Kompetenz zeigen eine Vielzahl subtiler Signale, bevor sie überaus deutlich werden. Welpen brauchen Chancen, von kommunikativ kompetenten erwachsenen Hunden zu lernen. Ein Welpe muss auch Ablehnung und Distanzierung erfahren und verarbeiten können.

Sozialisation bedeutet, in vielen verschiedenen Lernsituationen positive Verknüpfungen und das Gefühl der Bewältigung ohne Angstreaktionen zu ermöglichen.

Kinder in Welpengruppen sind prinzipiell eine gute Idee, doch aufgrund der nicht kalkulierbarem Verhalten von Kindern ist starke Vorsicht geboten.

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