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Cordelia Giller, Grünring 8, 9524 Zuzwil, 079 430 51 33 - Dipl. Hundepsychologin ATN - BVET anerkannte Hundetrainerin / SKN

Boxenstopp

Ein Hund schläft resp. döst im Tag 12 bis 16 Stunden. Ein Wolf sodann auch. Speziell wenn er nicht auf Nahrungssuche und Revierabschreitung gehen muss. Wieso gönnen wir das unseren Hunden den nicht auch?

In ganz wenigen Literaturen wird der Boxenstopp empfohlen, dabei hat er doch wirklich sehr viele Vorteile.

Was ist eigentlich ein Boxenstopp genau? Und wie gewöhne ich meinen Hund daran?
Und was für Vorteile soll mir dann ein solcher Boxenstopp bringen?

Hunde lieben strukturiertes Leben. Einen Tagesablauf, der für sie planbar ist und der immer mehr oder weniger in den gleichen Bahnen abläuft. Hunde lieben die Ruhe, die so ein organisiertes Leben mit sich bringt.

Wir treffen oft auf hyperaktive Hunde. Hunde die nicht zu bremsen sind. Hunde, die alles zerbeissen und zernagen was ihnen zwischen die Zähne gelangt. Hunde, die alles anbellen und anspringen was in Nasenweite kommt. In den meisten Hundeschulen wird empfohlen, den Hund mehr auszulasten. Mehr mit dem Hund arbeiten. Arbeiten bis dass er tot umfällt. Arbeiten, bis er endlich Ruhe gibt.

Ich persönlich bin da etwas anderer Meinung. Wenn wir den Tagesablauf eines Wolfes betrachten, dann will der Wolf gar nicht immer bespasst werden. Er will wissen um was es geht und that’s it.

Viele Hunde kommen sehr schön zur inneren Ruhe wenn wir ihnen die nötige Ruhe und ihr strukturiertes Leben schenken.

Was ist nun ein Boxenstopp?

Wir suchen uns eine Stunde am Tag aus, an welcher wir meistens Zuhause sind und Zeit haben, den Boxenstopp einzuplanen. Wichtig ist, dass in dieser Zeit nicht viel los ist. Der Hund soll unter keinen Umständen das Gefühl bekommen, das Leben spielt sich ohne ihn ab.

Wenn wir also nun sagen, von 10h bis 11h bin ich Zuhause und gönn mir eine Kaffeepause, dann wird diese Zeit gewählt für den Boxenstopp.

Nun fangen wir an unsern Hund an die Box zu gewöhnen.

Einen kleinen Kauknochen mit Hund in die Box, Reissverschluss zu, (ich sag hier Indi „Pause“) und weggehen.

Wenn die Kleine ruhig in der Box bleibt, dann öffne ich die Box nach ca. ½ - 1 Stunde wieder, kommentarlos und gehe weg, so dass sie sich selber entscheiden kann, ob sie die Box verlassen oder drinnen bleiben will.

Wenn der Hund aber das Gefühl hat, die Box passe ihm gar nicht, so suche ich eine „Jaulpause“, zähle auf 10, gehe lobend auf die Box zu, öffne den Reissverschluss und lasse den Hund wieder hinaus. Ganz wichtig, nur in „Jaulpausen“ die Box öffnen.

Am nächsten Tag, wieder gegen 10h fange ich dasselbe Prozedere an. Dieses Mal dauert es vielleicht etwas länger bis der Hund mit Jaulen anfängt oder vielleicht gar nicht. Vielleicht hat er schon nach einem Mal gelernt, Box ist gut… Am Anfang ist es wichtig, auf das Rücksicht zu nehmen. Wir wollen ja, dass der Hund merkt, er darf in die Box und die Box tut ihm gut. Wenn wir das Jaulen ignorieren und der Hund in Panik gerät erreichen wir das Gegenteil. Der Hund soll lernen, in einer Box habe ich meine Ruhe, kann mich zurückziehen, draussen passiert nichts Wichtiges und ich komm wieder raus.

Mit der Zeit wird sich der Hund die Box selber aussuchen um in die Ruhe zu kommen, aber das wird etwas dauern. Bis dahin führen wir ihn.

Für was kann so ein Boxenstopp gut sein?

Also ganz wichtig ist die Ruhe die der Hund durch den Stopp bekommt. Er kann herunterfahren und seinen Akku laden. (Selbstverständlich nur, wenn wir den Boxenstopp ohne Panik und Druck aufgebaut haben).

Der Hund ist anschliessend wieder viel konzentrierter bei seiner „Arbeit“. Z.b. auf dem Hundeplatz oder beim Spazieren.

Dem Hund macht die „Arbeit“ wieder viel mehr Spass.

Weil der Hund lernt, dass unser Leben nicht immer nur um ihn dreht kann man ihn einfacher mal alleine lassen.

Der Hund lernt die Box als etwas Gutes kennen und man kann z.b. beim Tierarzt oder in einem Hotel, den Hund problemlos in der Box lassen.

Es besteht die ganz grosse Chance, den Hund durch die Routine, die durch den Boxenstopp in sein Leben kommt, schneller Stubenrein zu bekommen.

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