Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
- Post 20. März 2014
- By Cordelia
- In Pathologische Begriffe
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Die Hypothyreose des Hundes (Quelle: Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin)
Definition
Die Hypothyreose ist eine Unterfunktion der Schilddrüse. Sie basiert auf einer Mangelproduktion- und /oder -versorgung des Körpers mit Schilddrüsenhormonen.
Es wird zwischen erworbenen und angeborenen Hypothyreosen unterschieden.
Symptome
Wir finden diese Erkrankung vor allem bei mittelgrossen und grossen Rassen, wie dem Golden Retriever oder dem Dobermann. Bei Zwergrassen hingegen ist die Hypothyreose eher eine Ausnahme. Meist betrifft es Tiere zwischen dem zweiten und sechsten Lebensjahr. Selten erscheinen die Symptome vor dem zweiten Lebensjahr.
Aufgrund der grossen Reservekapazität des Organismus, werden Schilddrüsenunterfunktionen erst bemerkt, wenn mind. 75 % des Schilddrüsengewebes ihre Funktion aufgegeben haben. Daher bleibt die Krankheit oft während Jahren unentdeckt. Zudem schleichen sich die Symptome nur langsam ein, sodass die Veränderungen am Tier oft mit dem Älterwerden in Verbindung gebracht werden. Die Symptome sind vielfältig und reichen von Lethargie, vermehrtem Schlafbedürfnis, traurigem Gesichtsausdruck, Kälteüberempfindlichkeit, Gewichtszunahme bei gleicher Futtermenge, Schluckstörung, Gesichts- und Kehlkopfnervenausfälle bis hin zu Lahmheit.
Häufig beobachtete Symptome
Allgemein- Lethargie, erhöhtes Schlafbedürfnis
- Trauriger Gesichtsausdruck
- Gewichtszunahme bei gleicher Fütterung
- Herz-Kreislaufsystem
- Verringerte Herzfrequenz
- Erniedrigte Körpertemperatur
- Störungen der Fortpflanzung
- Läufigkeitsstörungen
- Aborte
- Verminderte Samenqualität
- Haut
- Trockenes, stumpfes Haarkleid
- Haarverlust bis Kahlheit
- Verstärkte Pigmentierung der Haut
- Hautentzündungen
- Nervensystem
- Lahmheiten
- Nervenausfälle z. B. Gesichtslähmungen, Schluckbeschwerden, Verlust der Stimme
Therapie
Das fehlende Schilddrüsenhormon muss lebenslänglich ersetzt werden. Eine Dosierungsanpassung erfolgt individuell. Angestrebt wird ein über den ganzen Tag verteilter normaler T 4-Spiegel. Eine deutliche klinische Besserung sollte innerhalb der ersten 4 Wochen eintreten. Haut- und Haarveränderungen verschwinden in der Regel erst nach einigen Monaten. Eine regelmässige Kontrollle des Blutspiegels ist notwendig, insbesondere, wenn nicht das gewünschte Resultat eingetreten ist. Nebenwirkungen sind selten und meist auf eine Überdosierung zurückzuführen. Der Besitzer stellt dann häufig Hyperaktivität, Schreckhaftigkeit, Gewichtsverlust und eine erhöhte Herzfrequenz fest.