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Cordelia Giller, Grünring 8, 9524 Zuzwil, 079 430 51 33 - Dipl. Hundepsychologin ATN - BVET anerkannte Hundetrainerin / SKN

Borreliose

Borreliose (verursacht durch Zeckenbefall)

 

Symptome

Grundsätzlich scheinen Hunde eine geringe Empfänglichkeit gegenüber Borreliose-Erregern zu besitzen. Es wird vermutet, dass nur etwa 5% aller infizierten Hunde jemals Symptome zeigen, obwohl in einigen Regionen bis zu 100% der Hunde mit Borrelien infiziert sind. Fieber, Abgeschlagenheit und Muskelschmerzen sind die beim Menschen am Anfang einer Borreliose beschriebenen Symptome. Man vermutet, dass diese Beschwerden auch bei Hunden auftreten, aber nur selten bemerkt werden.

Deutliche Symptome entstehen beim Hund aber durch die Bildung der Antigen-Antikörper-Komplexe. Diese lagern sich in verschiedenen Organen ab und führen dort zu Entzündungen. Am häufigsten werden Lahmheiten beobachtet, die durch Gelenkentzündungen hervorgerufen werden. Diese treten häufig wechselseitig auf und verschwinden meist auch ohne Behandlung. Bei Berner Sennenhunden und Retrievern führen Borrelien häufig zu Entzündungen der Nieren. Auch einige Herzerkrankungen werden Borreliose zugeordnet.

Zu den beim Menschen beschriebenen Hautveränderungen an der Stickstelle der Zecke kommt es beim Hund nur sehr selten vor.

Diagnose

Die Diagnose Borreliose ist schwierig und selten eindeutig zu stellen. Folgende drei Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um sicher von einer Erkrankung durch Borrelien auszugehen;

  1. Die oben beschriebenen Symptome treten auf
  2. Den Kranheitserscheinungen ist ein Befall mit Zecken vorausgegangen
  3. Es liegt ein positiver Nachweis von Borrelien oder Antikörpern gegen Borrelien vor.  

Der Nachweis der Antikörper oder der Borrelien im Blut ist jedoch sehr schwierig. Obwohl sehr aufwändige Verfahren entwickelt wurden, ist das Ergebnis nie 100% zuverlässig. Hinzu kommt, dass ein positives Ergebnis zwar eine Infektion mit dem Erreger nachweist, aber nicht, ob der Hund sich gerade jetzt damit auseinandersetzt oder die Infektion bereits vor längerer Zeit bekämpft hat.

Viele Fachleute vermuten, dass die Krankheit Borreliose häufig falsch diagnostiziert wird und bezeichnen sie als „Mode-Krankheit“. Verschiedenen Untersuchungen zufolge erkranken nur die wenigsten mit Borrelien infizierten Hunde tatsächlich.

Allgemeines zu Borreliose

Weitere Bezeichnungen: Lymne-Krankheit, Lymne disease, Lymne Borreliose

Bei einer Borreliose handelt es sich um eine durch die Zeckenart Ixodes ricinus (Gemeiner Holzbock) übertragene Infektion mit Bakterien der Art Borrelia burgdorferi und verwandten Arten.

borreliose

Abb. GBW408SE: Ixodes ricinus, der Gemeine Holzbock.
Dieser Holzbock befindet sich in Lauerstellung, mit weit ausgebreiteten Vorderbeinen. Diese besitzen Sinneszellen für Geruch, Temperatur und Erschütterung und helfen beim Aufspüren von Wirten.

Borrelia burgdorferi besitzt zwei Untergruppen: Borrelia burgdorferi sensu stricto und Borrelia burgdorferi sensu latu. Daneben sind Borrelia burgdorferi afzelli und Borrelia garinii beschrieben. Die Kenntnis über diese Untergruppen ist wichtig, um die Problematik des Impfens zu verstehen (siehe auch Vorbeugung).

Ob noch weitere Gruppen als Erreger von Borreliose in Frage kommen, wird derzeit untersucht. In Deutschland sind je nach Region zwischen 5 und 90% aller Zecken mit einer dieser Bakterienarten infiziert. Zecken infizieren sich bei Wildtieren, wie beispielsweise Igeln und Mäusen. Man weiß, dass Wildtiere gegen Borreliose immun sind, also keine Krankheit entwickeln. Daher steht ein nahezu unbegrenztes Reservoir von Borrelien zur Verfügung.

 

Ursachen

Borrelien können beim Stich einer Zecke übertragen werden. Eine infizierte Zecke trägt die Bakterien im Darm. Saugt sich die Zecke am Hund fest und nimmt Blut auf, vermehren sich zunächst die Borrelien durch die steigende Körpertemperatur im Darm der Zecke. Sie entwickeln ebenfalls die Fähigkeit, die Darmwand zu durchdringen und in die Speicheldrüsen der Zecke zu wandern. Mit dem Speichel werden die Borrelien dann auf den Hund übertragen. Man nimmt an, dass die Wanderung in der Zecke zwischen 12 und 48 Stunden dauert, also dass erst nach dieser Zeit eine Infektion des Hundes erfolgen kann. Nur Zecken, die bereits lange saugen, führen demnach zu einer Infektion mit Borrelien.

Sobald die Bakterien übertragen werden, beginnt das Abwehrsystem des Hundes Antikörper gegen die Borrelien zu bilden. Diese Antikörper „fangen“ die Bakterien ein und bilden so genannte Antigen-(Bakterium)-Antikörper-Komplexe. Mit diesem Mechanismus des Abwehrsystems werden Infektionen normalerweise erfolgreich bekämpft. Borrelien besitzen jedoch einige spezielle Fähigkeiten, dem Abwehrsystem zu entkommen:

Borrelien können in Zellen eindringen und sich dort vor den Antikörpern verstecken. Sie können diese Zellen jederzeit wieder verlassen und - durch die Ablagerung neuer Komplexe - einen neuen Krankheitsschub auslösen.

Borrelien können sich ständig leicht verändern und entkommen so den Antikörpern

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