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Cordelia Giller, Grünring 8, 9524 Zuzwil, 079 430 51 33 - Dipl. Hundepsychologin ATN - BVET anerkannte Hundetrainerin / SKN

Diabetes Mellitus / Zuckerkrankheit

Quelle: Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin

Häufiges Trinken, Fellveränderungen, Linsentrübung, Lehargie und Übelkeit sind mögliche Symptome bei Diabeites. Meist ist bei dieser Krankeit eine lebenslange Therapie erforderlich.

Was ist Diabetes Mellitus?

Der Diabetes mellitus ist eine der häufigsten hormonellen Erkrankungen beim Hund. Prinzipiell können Hunde jeden Alters erkranken, junge Tiere sind jedoch nur selten betroffen. Ähnlich wie beim Menschen steigt auch beim Hund das Risiko an einem Diabetes zu erkranken mit zunehmendem Alter an; die meisten Hunde sind zum Zeitpunkt des Auftretens der Zuckerkrankheit älter als 7 Jahre. Weibliche Hunde sind wesentlich häufiger betroffen als männliche (etwa 80 : 20 %). Einige Hunderassen, wie Dackel, Pudel, Zwergschnauzer, Beagle und verschiedene Terrierrassen, erkranken öfter als andere.
Es wird vermutet, dass bei diesen eine genetische Disposition vorliegt.


Mangel an Insulin

Die Erkrankung wird durch einen Mangel an Insulin, einem Hormon der Bauchspeicheldrüse ausgelöst. Die genauen Entstehungsmechanismen sind bisher nicht bekannt, man weiss jedoch, dass es eine Reihe von verschiedenen Ursachen gibt. So können z.B. Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder auch andere Hormonerkrankungen einen Diabetes auslösen. Bei einigen Hündinnen entsteht der Diabetes im Anschluss an die Läufigkeit im Zusammenhang mit einer Erhöhung des Hormons Progesteron. Für eine erfolgreiche Diabetesbehandlung ist es sehr wichtig, derartige Grundursachen zu erkennen und zu behandeln. Bei Hündinnen ist es sehr empfehlenswert, eine Kastration durchführen zu lassen. Erfolgt dies rechtzeitig, so kann damit der Diabetes zum Verschwinden gebracht werden. In den anderen Fällen wird zumindest die Diabeteskontrolle wesentlich vereinfacht.
 Aufgrund des Insulinmangels kommt es zu einer komplexen Störung des Kohlehydrat-, Fett- und Eiweissstoffwechsels. Der Blutzucker steigt an, da der mit der Nahrung aufgenommene und der in der Leber produzierte Zucker vom Gewebe (Muskulatur, Fettgewebe) vermindert aufgenommen wird. In der Folge wird vermehrt Zucker im Urin ausgeschieden, aufgrund von osmotischen Kräften kommt es gleichzeitig zu einem vermehrten Wasserverlust. Die Veränderungen im Fettstoffwechsel äussern sich unter anderem in einem vermehrten Abbau von Fettgewebe und einer Leberverfettung. Auch Eiweiss (d. h. Muskulatur) wird abgebaut, aus einem Teil der dabei frei werdenden Aminosäuren wird wiederum Zucker synthetisiert.
Diabeteskranke Tiere produzieren viel mehr Urin als gewöhnlich und müssen daher wesentlich häufiger nach draussen. Dies ist besonders nachts problematisch und kann dazu führen, dass das Tier nicht mehr stubenrein ist. Zum Ausgleich des Wasserverlustes trinken die Tiere vermehrt. Der Appetit ist meist gut oder sogar gesteigert, trotzdem kommt es zum Gewichtsverlust (s. Abbildung 1). Von diesen Problemen abgesehen zeigen die meisten diabetischen Tiere ein recht gutes Befinden. Bei Tieren, bei denen der Diabetes lange nicht erkannt wird oder bei denen gleichzeitig eine andere schwere Erkrankung auftritt, kann es zu einer diabetischen Stoffwechselentgleisung kommen. Die Tiere sind dann apathisch, der Appetit ist vermindert und es kann Erbrechen

Laboruntersuchung bringt Klarheit


Die Diagnose eines Diabetes ist mit Hilfe von Laboruntersuchungen recht einfach zu stellen. Typisch sind ein erhöhter Zuckerspiegel im Blut und ein zuckerhaltiger Urin. Durch den Diabetes wird die Abwehrbereitschaft des Körpers gegenüber Infektionen herabgesetzt. Besonders anfällig sind die Harnwege. Es ist daher wichtig, dass der diabeteskranke Hund regelmässig gründlich untersucht wird und dass die Blut- und Urinuntersuchungen durchgeführt werden. Etwa die Hälfte aller diabeteskranken Hunde entwickeln eine diabetische Linsentrübung, die die Sehkraft stark beeinträchtigen oder auch zur Erblindung führen kann (s. Abbildung 2). Manchmal entsteht diese Linsentrübung innerhalb von wenigen Tagen, meistens dauert es jedoch Wochen bis Monate. Durch eine gute Diabeteseinstellung kann die Enstehungsgeschwindigkeit verlangsamt werden. Wenn eine Linsentrübung einmal vorhanden ist, bildet sie sich jedoch nicht mehr zurück, in diesem Fall kann nur eine Operation helfen. Spätkomplikationen an Niere und Nervensystem, wie sie beim diabetischen Menschen sehr gefürchtet sind, spielen beim Hund zum Glück praktisch keine Rolle.

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