doglistener.ch

Cordelia Giller, Grünring 8, 9524 Zuzwil, 079 430 51 33 - Dipl. Hundepsychologin ATN - BVET anerkannte Hundetrainerin / SKN

Die erste Nutzung der Wölfe

Die erste Nutzung
 

Frauen zähmten die ersten Wölfe also nicht im Sinne einer zukünftigen Nutzung, sondern aufgrund einer spontanen Reaktion.
(eine wunderschöne Vorstellung).

Auch heute noch nutzen die Frauen der Turkana (Norden Kenia) die Affinität der zahmen Wölfe (heute Hunde) zu Kindern. Neugeborene Kinder werden wie die eigenen Welpen intensiv berochen und beleckt.  Die Frauen nehmen heute einen Welpen zu jedem neugeborenen Kind, der mit dem Kind zusammen aufwächst und bald dieses sauberleckt und beschütz, wenn die Mutter unterwegs ist. Der Hund als Windelersatz, Babisitter und Bewacher, der Hund als Putzhilfe und Spielkamerad.

Gemäss den Angaben aus diversen Literaturen wurde die Fähigkeit des Jagens von den Männern erst später genutzt.

Der älteste Hundeknochenfund ist über 14'000 Jahre alt und die Nutzung des Wolfes als Jagdhilfe fand am Ende der Eiszeit statt. Durch die Eiszeit entstand eine parkähnliche Landschaft mit vielen Pflanzen und Bäumen. Wohl zog es viele Tiere aufgrund des grossen Nahrungsaufkommen in diese Gegenden, doch wurde das Jagen durch das Dickicht auch immer schwieriger.

Pfeil und Bogen wurden erfunden.

Wohl wurde es dadurch einfacher das Wild zu erlegen, doch das getötete oder verwundete Tier musste nun auch zum Jäger und da wurden die ersten Hunde in den Jagdeinsatz gebracht.   

Nun übernahmen auch die Männer die Herrschaft über den Hund und züchteten sie für ihre Zwecke, allem voran für die Jagd.  

Die inzwischen unabdingbar gewordene Hilfe bei der wichtigsten aller Aufgaben, der Ernährung, verlieh dem Hund ein beträchtliches Ansehen.

Jahre vor Heute Klima Vegetation Kulturgeschichte Hund
20000 Maximale Ausbreitung der Gletscher in Europa
Baumlose Tundra in Mitteleuropa
Artemisia Steppe im Mittelmeerraum
Jungpaläolithikum
Madgalénien in Mitteleuropa
erster mölglicher Nachweis eines Hundes im Doppelgrab bei Bonn
10000 Ende der Eiszeit Beginn Mesolithikum
Gönnersdorf
Erste bildliche Darstellung von Hunden.
Senckenberghund, Jaguargrotte Idaho
  Zunehmende Bewaldung, Getreidegürtel im östlichen Mittelmeer Breitspektrumjäger und Sammler
Beginn Neolithikum östl. Mittelmeer
Hunde verschiedener Grösse am gleichen Ort. Weltweite Verbreitung.
Dingos in Australien.
4000 Ausgedehnte Landwirtschaft mit künstlicher Bewässerung am Nil, Euphrat und Tigris Erste Hochkulturen in Ägypten und Mesopotamien Vermehrung des Hundes in Ägypten und Mesopotamien.
Erste Rassen: Windhunde und Mastiffs
3000 Erste ausgedehnte Erosionsschäden durch Überweidung Erste Hochkulturen in Europa auf Kreta (Minosische Kultur) Schäferhund, Wachhunde, versch. Jagdhunde,
Luxushunde in China, Tibet, Peru
Weitere Rassen: Stöberhunde für die Jagd und Schosshunde
Christi Geburt Ausgedehnte Waldrodung in Südeuropa Athen
Maximale Machtentfaltung Roms
Untergang Roms
Systematische Hundezucht in mehreren sexuell isolierten Fortpflanzungslinien.
1000 Ausgedehnte Waldrodung in Mitteleuropa Mittelalter Bullenbeisser in England
Besondere Entwicklung der Jagdhunde
0 Flächendeckende landwirtschaftliche Kultursteppe Humanismus, Absolutismus, Aufklärung, Industriealisierung Entstehung der modernen Rassen.
Viele lokale Schläge
erste Degenerationserscheinungen

Domestikation des Wolfes

Wie und weshalb der Wolf domestiziert wurde ist bis heute noch nicht sicher geklärt. Es gibt verschiedene Thesen darüber.

Sicher ist, dass der Hund das älteste Haustier überhaupt ist.


Der älteste Fund eines Hundes stammt aus dem sogenannten Doppelgrab von Oberkassel am Ufer des Rheins bei Bonn. Hier wurde vor ca. 14'000 Jahren ein alter Mann und seine junge Frau begraben. Links neben dem Mann wurden Grabeinlagen gelegt, wie Werkzeuge und Waffen. Rechts neben ihn legte man die Frau und wiederum rechts neben sie einen mittelgrossen Hund.

Einige wenige Thesen zum wieso

  • Domestikation als Folge von Canophagie (verzehr von Hunden)
  • Domestikation als "Warnanlage"
  • Domestikation als "Wärmekissen"
  • Domestikation eines Transportmittels
  • Domestikation als Simbiose

Domestikation als Folge von Canophagie (der Verzehr von Hunden) 

In Zeiten reicher Beute sollen die Wölfe vom Überschuss der Jäger gelebt haben. Die Wölfe hielten durch das Fressen der Hausabfällen die Umgebung von Unrat und dadurch von Gestank frei. In Zeiten der Not mussten jedoch die Wölfe / Hunde als  Futterreserve herhalten. Einige Prähistoriker die Ausgrabungen in mittelsteinzeitlichen Siedlungen in der Nähe von Dänemark gemacht haben kamen auf diese These.

Domestikation als "Warnanlage" 

Nach dieser Vorstellung wurden die Wölfe / Hunde dank ihrer überlegenen Sinnesleistungen und territorialem Verhalten erst in der Nähe der Siedlungen geduldet und dann später sogar gefuttert.

Domestikation als "Wärmekissen" 

Aborigines, die ursprünglich Nomaden waren und auf ihren Wanderungen durch Australien nur wenige Gegenstände mitnahmen, wärmten sich in kalten Nächten am Feuer und nahmen als Decke oder Wärmekissen Dingos. Vielleicht war es bei der ursprünglichen Zämung und Halung des Wolfes ja gar nicht anders? Domestikation zum gegenseitigen Schutz vor Kälte und Feuchtigkeit.

Domestikation eines Transportmittel 

Schon seit vielen tausend Jahren werden Hunde vor Schlitten und Wagen gespannt. Die Indianer in Nordamerika nutzten Hunde auch als Packesel des kleinen Mannes. Ein kanadischer Anthropologe, der die Geschichte der Chipwey-Indianer untersuchte, kam zu dem Schluss, dass den Männern dieses Stammes ein entscheidender technologischer Durchbruch gelang, als er erkannte, dass sich Wölfe viel besser vor den Schlitten spannen liessen als Frauen. Domestikation und Zivilisation infolge männlicher Einsicht in die Unzulänglichkeit der Frau.   

Domestikation als Symbiose 

Haustierhaltung kommt schon im Tierreich vor. Ameisen züchten Blattläuse, deren zuckerhaltiges Sekret sie regelrecht melken. Die Haustierhaltung dürfte als Symbiose betrachtet werden. Als Win Win Situation, wenn der Mensch nur nicht voll Habgier strotzen würde.  Wenn wir nur an die Auswüchse der intensiven Nutztierhaltung denken, dann fällt es uns schwer an diese einst glückliche Simbiose zu denken. Doch ich glaube nicht, dass die Ureinwohner den Wolf domestizierten um dem Hund das alles, was er heute erleiden muss anzutun. Damals war es wirklich noch eine gute, glückliche und sinnvolle Vereinigung beider Parteien.

Der Wolf

Der Wolf

DerWolfDer Wolf (Canis lupus) ist eine Rauptierart aus der Familie der Hunde (Canidae). Wölfe leben und jagen in Rudel. Hauptbeute sind mittelgrosse bis grosse Huftiere. Die Art war früher auch in ganz Europa verbreitet, wurde jedoch in West- und Mitteleuropa weitgehend ausgerottet. 2011 leben wieder etwa 20 Wölfe in der Schweiz. Wölfe haben schon frühzeitig Eingang in die Mythen und Märchen vieler Völker gefunden, sie zählen daher zu den bekanntesten Raubtieren.

 

Soziale Organisation

180px-HowlsnowObwohl man auch einzelne Wölfe in der Wildnis antrifft, ist die normale Sozialordnung des Wolfes das Rudel. Das Wolfsrudel besteht im Regelfall aus dem Elternpaar und deren Nachkommen, es handelt sich also um eine Familie. Wölfe werden erst mit zwei Jahren geschlechtsreif (Haushunde schon mit 7 bis 11 Monaten) und verbleiben bis zur Geschlechtsreife bei den Eltern. Die vorjährigen Jungwölfe unterstützen das Elternpaar bei der Aufzucht der neuen Welpen. Unter normalen Bedingungen besteht ein Rudel im Herbst also aus dem Elternpaar, dem Nachwuchs aus dem Vorjahr und dem Nachwuchs aus demselben Jahr. Mit Erreichen der Geschlechtsreife wandern die Jungwölfe in der Regel aus dem elterlichen Territorium ab und suchen ein eigenes Revier. Die Elterntiere sind grundsätzlich dominant gegenüber ihrem Nachwuchs, Kämpfe um die Rangordnung gibt es daher nicht. Eine Paarung verwandter Tiere findet üblicherweise auch dann nicht statt, wenn keine anderen Sexualpartner zur Verfügung stehen, denn der Rüde verweigert eine solche Paarung.

Wolfsrudel kleinIn der Literatur findet sich häufig die Darstellung einer streng hierarchischen Rangordnung mit einem dominanten Alpha-Paar, das in der Regel die Nachkommen des Rudels zeugt, einer Gruppe nachgeordneter Tiere und einem schwachen Tier am Ende der Rangordnung in der Rolle des „Prügelknaben“ oder Omega-Wolfs. Diese Darstellungen sind das Ergebnis der Forschung an Wölfen in Gefangenschaft und keinesfalls auf natürliche Verhältnisse übertragbar. In Gefangenschaft wurden meist Wölfe unterschiedlicher Herkunft oder Familiengruppen zusammengesperrt und gezüchtet. Hier ist weder eine Abwanderung mit Erreichen der Geschlechtsreife möglich, noch die (mit der Abwanderung verbundene) Vermeidung von Verpaarungen verwandter Tiere. In diesen in Gefangenschaft gehaltenen Rudeln sind daher Auseinandersetzungen häufig.

Quelle Text und Bild: Wiki

Wie wurde der Wolf zum Hund

Thesen zur Zähmung


Leider kann uns niemand mehr genau sagen, wie der Wolf wirklich gezähmt wurde. Mir persönlich gefällt diese hier am besten;

vieles spricht dafür, dass die Sozialisierung durch die Frau stattfand. Die Mutter hatte entweder zuviel Milch oder sie verlor gar ihr Kind und säugte so die Welpen der zahmen Wölfe, die um die Siedlungen die Hausreste frassen. Diese Aktion stillte bei der Frau das Verlangen nach Fürsorge, Pflege und Liebe geben.  

Heute hat man aber festgestellt, dass der Wolf aufgrund seines scheuen Verhaltens nach der Milchphase zu scheu ist, um sich weiter an den Menschen zu halten. Darum ist diese These leider nicht mehr die Wahrscheinlichste....

Doch gibt es bessere oder andere......??