Wolf und Hund im Vergleich
- Post 19. März 2014
- By Cordelia
- In Wolf versus Hund
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Über 15'000 Jahre haben aus dem Hund ein Tier grösster Variabilität und Anpassungsfähigkeit gemacht. Von Gross bis Klein, von Langschnäuzig bis ohne Nase, von Schnellen bis zu jenen, die aufgrund Überzüchtung nur noch getragen werden müssen, von Langhaar bis zu Nackt- und Schopfhunden.
Wuchsform
In der Regel sind Haustiere kleiner als die Wildformen, ausser sie werden speziell auch auf die Grösse gezüchtet.
Verhaltensvergleich
Bei einem Vergleichsethogramm wurden 362 Verhaltensweisen beobachtet. 64% der Verhalten werden von Hund formal identisch oder sehr ähnlich wie beim Wolf ausgeführt.
Die Verhaltensweisen, die nicht mehr auftreten sind hauptsächlich im Ausdrucksverhalten zu finden. Und diese auch nur, weil der Haushund aufgrund zulanger, oder kuppierter Ohren, zuviel oder zuweniger Haare, kuppietem Schwanz etc. diese nicht mehr so signalisieren kann, wie der naturbelassene Wolf.
Viele Verhaltensweisen werden beim Hund ungeschickter oder mit geringerer Intensität als beim Wolf ausgeführt.
Beim Wolf noch zusammenhängene Verhaltenssequenzen treten beim Hund unkoordiniert und oder unvollständig auf. Dafür zeigt der Hund einige neue Verhaltenskombinationen.
Einige Verhaltensweisen bein Hund treten nur ohne Ernstbezug, also in einer spielerischen Form auf.
Sexualverhalten
In der Natur werden die Wölfe erst ab dem 2. Lebensjahr geschlechtsreif. Im Hausstand erlangen die Hündinnen schon ab dem ersten Lebensjahr die Geschlechtsreife. Bei den Wölfen werden in der Regel nur die Alphaweibchen einmal im Jahr für Wochen heiss und bei unseren Haushunden ist die Fruchtbarkeit auf zwei Mal im Jahr ausgebreitet, dafür aber nur wenige Tage.
Ebenfalls dürfen bei den Wölfen nur das Alpha Männlein die Wölfin decken und bei den Hunden alle Rüden, die dominant genug sind, die weniger Dominanten wegzudrängen.
Die Form der verschiedenen Verhaltensweisen bei der Fortpflanzung sind nur in sehr geringem Masse unterschiedlich.
Fressverhalten
Freilebende Wölfe fressen pro Tag ca. 14% ihres eigenen Körpergewichtes. Zudem ist das Fress- und Appettitverhalten saisonal gesteuert. Im Sommer liegt der Bedarf ca. 10% niedriger. In Gefangenschaft gehaltene Wölfe verschlingen durchschnittlich 8% des eigenen Körpergewichtes und die saisonalen Schwankungen sind nicht in dem Masse feststellbar.
Hunde hingegen verschlingen im Normalfall nicht einmal 4% ihres eigenen Körprgewichtes und auch bei ihnen sind die saisonalen Schwankungen nicht mehr gross feststellbar.
Auch bei der Fressgeschwindigkeit zeigen sich grosse Unterschiede. Wo sich der Wolf mit einer unbändigen Gier auf das Futter stürzt benimmt sich der heutige Haushund sehr gesittet und frisst mit Anstand und Zeit.