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Cordelia Giller, Grünring 8, 9524 Zuzwil, 079 430 51 33 - Dipl. Hundepsychologin ATN - BVET anerkannte Hundetrainerin / SKN

Hunde nutzen laut Studie Menschen als Werkzeug

Anders als Wölfe

DSC01586Es gibt viele Theorien darüber, wie vor Zehntausenden Jahren der Wolf vom Menschen domestiziert worden sein könnte. Fest steht: Der Hund, wie wir ihn heute kennen, lebt ein bequemeres Leben als sein wilder Vorfahre. Das liegt nicht zuletzt an uns Hundebesitzern. Und wie eine aktuelle Studie aus Ungarn besagt, nutzen uns Hunde instinktiv als Werkzeug zur Problemlösung - eine Eigenschaft, die selbst ein an den Menschen gewöhnter Wolf nicht an den Tag legt.

Hunde teilen sich ihr Lebensumfeld mit dem Menschen und haben große Teile ihres Wolfserbes abgelegt. Sie müssen ihr Futter nicht jagen, werden von ihren Besitzern gepflegt und versorgt. Statt in der Hierarchie eines Rudels von Artgenossen zu leben, binden sich Hunde heute stark an den Menschen als Sozialpartner. Ein Team aus Wissenschaftlern der Universität Budapest interessierte sich für die Frage, ob die sozialen und kognitiven Unterschiede zwischen Hunden und Wölfen auf Genetik oder den gemachten Erfahrungen der Tiere beruhen.

Dazu zogen die Forscher je eine Gruppe Hunde- und Wolfswelpen mit der Hand auf und stellten auf diese Art sicher, dass alle Tiere die gleichen Erfahrungen machten. Monate lang lebten sowohl Hunde als auch Wölfe eng mit je einer Bezugsperson zusammen und wurden überall hin mitgenommen. Unterschiede zwischen den beiden Gruppen in Bezug auf soziale und kognitive Fähigkeiten müssen also genetisch bedingt sein, so die Theorie.

Hunde interagieren mit Menschen schon im Welpenalter

In einem ersten Experiment wurden Hund und Wölfe im Welpenalter mit Futter konfrontiert, das sie nur mit menschlicher Hilfe erreichen konnten. Sobald die Tiere Augenkontakt mit ihrer Bezugsperson aufnahmen, wurde ihnen das Futter gegeben. Schon nach nur einer Minute nahmen die Hundewelpen Blickkontakt mit "ihrem" Menschen auf. Die Wolfsjungen brauchten nicht nur länger, bis sie den Kontakt suchten, sondern lernten auch nicht, dass genau dieser Augenkontakt die Lösung zu ihrem Problem war.

Wölfe erkannten Bezugsperson nicht als Problemlöser

Im Junghundealter sollten Hunde und Wölfe zwei Aufgaben lösen (einen Kübel öffnen und an einem Seil ziehen), um eine Futterbelohnung zu erhalten. Beide Spezies lernten gleich schnell. Als die Aufgaben aber so gestaltet wurden, dass es für die Tiere unmöglich wurde, sie zu lösen, verhielten sie sich höchst unterschiedlich. Während die Hunde den Kontakt zum Menschen aufnahmen, wandten sich die völlig gleich sozialisierten Wölfe zur Problemlösung nicht an ihre Bezugsperson.

Fazit: Hunde nutzen uns Menschen als Werkzeug

Für die Wölfe handelte es sich in beiden Experimenten nicht um ein "soziales Problem", die Hunde wussten dagegen, dass die Interaktion mit Menschen ihnen helfen würde. Die Wissenschaftler erkennen im Verhalten der Hunde Parallelen zum Gebrauch von Werkzeugen. In diesem Fall sind die Menschen die Werkzeuge, die von den Hunden genutzt werden. Wölfe dagegen beherrschen dies nicht, auch wenn sie wie Hunde aufgezogen werden.

Quelle: Krone.at

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