Ich spazierte am Sonntag an dem goldenen Herbsttag mit Indi auf einem Trampelpfad der Thur entlang. Wisst ihr, so ein Pfad, wo Wurzlen und Geäst aus dem Boden kommen. So ein Pfad, bei dem der Hintern und mehr immer wieder auf den Sattel schlägt, wenn man mit dem Velo durchfährt. So ein Pfad, bei dem es einem die Milch in der Milchkanne zu Butter schlagen würde, wenn man eine dabei hätte.
Also wie gesagt, ich spaziere nun friedlich dem Pad entlang da höre es.
Vater schreit: sag mal bist du den wirklich zu blöd den Lenker gerade zu halten?
Kind Ca. 6 Jahre): weinen
Vater schreit: Das kann doch nicht sein, dass Du das nicht kannst
Kind: weinen
Vater zur Mutter die inzwischen wendete und zurück fuhr: die ist zu blöd den Lenker gerade zu halten
Mutter: schweigen
Kind: weinen
Nun habe ich langsam aufgeholt und bin auf der Höhe der Familie
Ich: Mädchen, keine Sorge, ich bin 54 und kann hier auch nicht fahren,
Vater: Ist aber nicht ihr Ernst
Ich: doch, was glauben sie, wieso mein Mann jetzt am Biken ist und ich mit dem Hund hier?
Vater: ihr Mann weiss aber was gut für ihn ist
Kind: nur noch schluchzen
Mutter: Sie muss es aber können für die Schule
Ich: Ja, aber da oben auf fester Strasse, nicht diesen Pfad
Mutter: Nickt
Ich: auf der festen Strasse fahre ich bis nach Genf, auf dem Pfad nicht mal zur Schwarzenbachbrücke (Für Nachbarn, jetzt wisst ihr auch wo sich das ereignet hat).
Vater: also lasst uns kehren und Du stosst dein Fahrrad
Irgendwann hörte ich den Vater sagen: Tja, da hat es der Hund aber einfacher, der hat vier Beine
Ich rief Indi zu mir, wir machten ein paar Tricks für das Mädchen. Das Mädchen konnte wieder Lachen und unser aller Tag war gerettet
Leider nur bis zur Abendrunde
Von weitem sah ich einen Herrn zwischen 60-70 mit einem jungen Schäferhund. Der Schäfer hatte die grösste Freude am Zerrspiel mit der Leine, doch dem Herrn passte das überhaupt nicht. Immer und immer wieder sagte er Nein in den verschiedensten Tonlagen. Der Hund liess für eine kurze weile von der Leine ab, zog dann aber nach vorne in einem Tempo, wo ich dachte, wer geht hier mit wem laufen?
Wenn dann der Herr wieder etwas sagte fing der Hund wieder an mit der Leine zu spielen. Wieder ertönten die Neins in verschiedenen Lautstärken und Tonlagen. Selbstverständlich durfte der Druck mit dem Oberkörper auch nicht fehlen.
Ich beobachtete das Schauderspiel ca. 10 Minuten und in diesen 10 Minuten kam von dem Herrn immer nur Nein, Nein, Nein… Leider nie ein fein oder so ists gut oder super oder brav.
Mit Indi blieb ich ausser Sichtweite des Hundes, denn ich dachte mir, wenn der Jungspund jetzt Indi sieht, kommt ein Hund mit einem Halter als Windfahne angerannt.
Als dann das Gespann etwas weiter weg war ging ich mit Indi unseren Weg fort.
Und siehe da, aus weiter ferne erblickte der Schäfijüngling meine Indi und der Mann, ja, der Mann musste sich mit beiden Füssen in den Boden gestemmt gegen das Wegrennen des Jüngling wehren.
Tja, ich wünsche mir, dass dieser Herr eine Hundeschule findet, die positiv Rocks